Meine Uberlegung als Kunstler bestand zunachst darin, das Leben auf dem Alexanderplatz konzeptionell in die Ausstellung einzubeziehen. Der Alexanderplatz ist seit jeher ein belebter Platz, wohl nicht zuletzt deshalb, weil hier in den 60er Jahren das grosste Warenhaus der einstigen DDR errichtet wurde. Inzwischen wird das Kaufhaus von der Kaufhof Warenhaus AG betrieben, an der Kauflust der Menschen hat sich jedoch nichts verandert. Innerhalb der Paradies-Ausstellung konnten die Besucher eben jene Lust in einem Raum des Luftschutzbunkers befriedigen. Die unterirdische Filiale ­ in Zusammenarbeit mit der Galeria Kaufhof eingerichtet ­ wurde wahrend der kompletten Ausstellungszeit von dort tatigen Verkauferinnen betrieben. Das Warenangebot beinhaltete Alltagsgegenstande wie Jacken, Schals, Socken, Taschen Schmuck, Parfum, Regenschirme etc. Samtliche Waren konnten von den Besuchern der Ausstellung kauflich erworben werden. Der Bezug zum Thema Paradies ist nahe liegend: In einer Kultur, in der der Glaube an ein Paradies im Jenseits ­ also an das vollige Gluck im Anschluss an das Leben auf der Erde ­ tendenziell verloren gegangen ist, konzentriert sich die Suche nach dem Gluck und dem Schonen zunehmend auf das Diesseits. Das Paradies in Happchen ist kauflich erwerbbar. Mein besonderer Dank gilt den Verkauferinnen.

My primary intention as an artist was to capture life on Alexanderplatz conceptually within the exhibition. Alexanderplatz has long been a lively square, not least because it was here in the 1960s that the largest department store in the then German Democratic Republic was built. The department store is now run by Kaufhof Warenhaus AG; nothing has changed, however, in peoples' desire to shop. Within the "Paradise exhibition" visitors could satisfy precisely this desire in one of the rooms in the air-raid shelter. The subterranean branch ­ built in cooperation with Galeria Kaufhof ­ was run by real Kaufhof shop assistants for the whole period of the exhibition. Among the goods on offer were everyday objects such as coats, scarves, socks, accessories, perfume, umbrellas etc., and everything was actually on sale to visitors to the exhibition. The connection to the theme of paradise is a close one. In a culture in which belief in an otherworldly paradise ­ i.e. in complete happiness following life on earth ­ has dually been lost, the search for happiness and beauty has become more concentrated on this world. Paradise is for sale in bite-size chunks. I should like particularly to thank the salesladies.

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Lothar Andree

Kaufhof in Paradise [installation]

Bonn/D

Berlin/D